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Die Videotechnik ist nun endlich digital.

Meine Vorbehalte, den Videofilm nicht verlustfrei schneiden zu können, sind jetzt weitgehend ausgeräumt und ich habe mir deshalb nach langem Zuwarten und Sondieren einen Camcorder angeschafft.

Meine Wahl fiel auf ein Sony-Gerät der Digital-8 Baureihe.

Es trägt die Typenbezeichnung DCR-TRV820 E Pal... der Himmel weiß, was das zu bedeuten hat. Bei dem bekannt schnellen Modellwechsel, der bei Video üblich ist, hatte ich das Glück, hier noch ein Modell nach meinem Geschmack zu erwischen. Die Nachfolge-Baureihe wurde in wesentlichen Punkten abgespeckt, um ins nächstkleinere Gehäuse zu passen.

Für mich war sehr entscheidend, daß ein sehr großer LCD Bildschirm, ein Farbsucher, ein DV Video-Aus- und Eingang, ein Analog-Aus- und Eingang sowie Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer und ein gut bedienbares Tastenfeld vorhanden sind. Das Vorhandensein einer manuellen Scharfeinstellung und eines großen optischen Zoombereichs waren mir ebenfalls sehr wichtig.

Die stark miniaturisierten Mini DV Geräte sind zwar recht hübsch, für mich jedoch völlig unbrauchbar. Mein Sehvermögen ist leider nicht mehr vom Besten und bei meiner Art zu filmen, möchte ich "etwas in der Hand" haben. Dafür nehme ich gerne ein etwas größeres Gewicht und Volumen in Kauf.

Als Aufnahme-Kassette habe ich zu der SONY Hi8 HME 90 gefunden, die bei D8 60 Minuten Spielzeit hat und recht gute Resultate liefert und in gut sortierten Läden zu akzeptablen Preisen geführt wird. Zwar kann meine Kamera auch im sogenannten LP-Modus die 90 Minuten Spieldauer nutzen, davon mache ich jedoch keinen Gebrauch.

Die Kamera verfügt über eine verwirrende Vielzahl von Aufnahmefunktionen. Einige herausragende sollen hier kurz angesprochen werden, da sie m.E. die übliche Ausstattung von Video-Camcordern übertreffen.

* Auf Knopfdruck macht die Kamera ein Standbild und vervielfältigt dieses Bild zu einer Filmsequenz von ca. 7 Sekunden Dauer. Eine gute Möglichkeit, von unbewegten Dingen eine absolut zitter-und wackelfreie Szene "in den Kasten" zu bekommen ohne die allseits bekannte Stativprozedur abzuspulen. Wer hat sich nicht schon über Filmaufnahmen geärgert, die hektisch zitternde Marmorstatuen oder bedenklich wackelnde Kirchtüme zeigen ?

* Digitale Fotoaufnahmen mit leidlicher Qualität sind jederzeit möglich. Sie werden auf dem "MEMORYSTICK" gespeichert und können, wie auch die Filmszenen sofort auf dem großen LCD-Bildschirm kontrolliert werden. Mit dem im Beipack der Kamera enthaltenen Programm lassen sich die Bilder flott auf den PC übertragen, mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten und z.B. für Internet-Nutzung verwenden.

* Es gibt eine timergesteuerte Einzelbildfunktion, die es gestattet, Zeitrafferaufnahmen zu machen.

* Neben der ohnehin sehr hohen Lichtempfindlichkeit läßt sich die Kamera in einen Infrarotmodus schalten, der selbst Aufnahmen in der Finsternis ermöglicht. Eine entsprechende Leuchte ist integriert und läßt sich durch Aufsteckleuchten ergänzen. Diese Aufnahmen sind Schwarz/Weiß, denn bekanntlich sind nachts "alle Katzen grau".

* Das rundumempfindliche Normalmikrofon läßt sich durch das Aufsteckmikrofon mit Richtwirkung ergänzen, daß sich automatisch dem Brennweitenbereich des Objektivs anpasst.

Darüberhinaus gibt es eine Vielzahl von wünschenswerten Funktionen, wie z.B. manuelle Scharfeinstellung und manuelle Belichtungskorrektur, um nur zwei zu nennen.

Eine gut handhabbare Menüfunktion gestattet, die Kamera auf die persönlichen Belange einzustellen. Auf Wunsch lassen sich vorgefertigte Titeltexte aufnehmen und auf dem Memorystick speichern, um sie am Aufnahmeort in eine Lifeszene einzublenden.

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Die ersten Erfahrungen

Ein erster Test-Film war schnell gemacht und siehe da, die Sony liefert bombastische Aufnahmen und überträgt sie sogar mittels eines integrierten Infrarotsenders kabellos auf den Fernseher. Ein zusätzlicher Empfänger am Fernseher macht es möglich, wenn nichts und niemand dem Infrarotstrahl im Wege steht. Eine feine Sache...so ganz ohne Kabelübertragung! Selbstverständlich ist die Übertragung auch per A / V-Kabel oder S-Video-Kabel möglich.

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Kabellos Überspielen auf VHS

Natürlich wurde auch sofort probiert, was denn qualitativ dabei herauskommt, wenn das Signal des Sony-Infrarotempfängers auf den vorhandenen VHS-Recorder geführt wird. Zur großen Überraschung funktioniert das nicht nur ganz reibungslos, sondern die Wiedergabequalität des überspielten Films ist recht ordentlich, obwohl nun aus dem Digital8-Mutterfilm ein analoger VHS-Film geworden ist. Und bei der Überspielung zeigt der Fernseher freundlicherweise den überspielten Film als Monitor...Vorband versteht sich!

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Der fertige Film

Die Archivierung des fertig geschnittenen und vertonten Films erfolgt auf einem Digital8 Mutterband, das drahtlos vom Camcorder auf den TV überspielt werden kann.

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Die Vorführung für den Hausgebrauch und die Vervielfältigung für Freunde

erfolgt zur Schonung des Camcorders bis auf weiteres auf kostengünstigem VHS-Band passender (kurzer) Länge.

Die VHS Kassette mit 30 Minuten Spieldauer kostet bei guter (SONY) Qualität etwa DM 3,50 und ist somit recht preisgünstig. Natürlich gibts Kassetten mit längerer Spielzeit....ich finde die Umspulerei aber lästig.

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VHS bringt ganz akzeptable Bilder

Bei der Qualität der analogen VHS Bild-, Farb- und Schärfewiedergabe erübrigt sich zunächst die Anschaffung eines (recht teuren) digitalen Heim Video-Recorders. Vielleicht kann man ja bald erschwingliche DVD-Brenner bekommen oder die Eigenproduktionen per MPEG 4 selbst auf CD-Rom brennen. Da ist ja Einiges im Kommen.

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Überspielung von vorhandenen SVHS-Aufnahmen

Dank des im Camcorder vorhandenen Analogeingangs ist die Übertragung vom SVHS-Camcorder und Hi-8 Camcorder auf den Digital-8 Camcorder eine Kleinigkeit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und entspricht qualitativ weitestgehend dem analogen Original. Die Vielzahl der in der Familie vorhandenen Video-8 und SVHS-Filme, die das Aufwachsen der Enkelkinder zwar festgehalten haben, aber ganz ungeschnitten und unbearbeitet sind, können so auf Digital-8 kopiert und nun bei Gelegenheit digital geschnitten, vertont und zu "sehenswerten" Filmen ausgearbeitet werden. Eine dankbare Aufgabe für die langen Winterabende.